Es schwankt der Jüngling auf tanzendem Ross: „Sag Vater, wohin soll ich reiten? Viel sind der Wege, die Erde ist groß, und ich kann die Zeichen nicht deuten“.
Der bärtige Alte zögert und spricht: „Es ist leichter zu helfen, denn raten. Doch rat ich, gehe nach Norden nicht, dort triffst du nur Schluchten und Schatten!
Siehe, im Süden, da weiß ich von Wein und dunkler Mädchen Gestalten. Dort wirst du gerne gesehen sein, in den schattigen Schenken, den alten.
Oder ziehe nach Osten, gen Morgenland, in das Reich der Märchen und Träume. An die Fürsten verborge die Schwerterhand gegen Gold und kostbare Steine.
Und locken dich Süden und Osten nicht, so treibe dein Ross gegen Westen. Südliche Wärme und nordisches Licht blinkt über Erkern von Festen“!
Der Jüngling zaudert, er zügelt den Hengst: „Mein Vater, noch eine Frage: Wie hast du selber gewählt an des längst verflossenen Aufbruchs Tage“?
Der Alte, er wendet sich barsch und bang: „Ich selbst bin nach Norden geritten und habe ein ganzes Leben lang vergeblich – für Deutschland gestritten“!
Frei schnellen die Zügel, und los stiebt das Pferd: So liebt es ein Jüngling zu scheiden. In der Faust schwenkt er grüßend sein blankes Schwert hoch vom Kamm, wo die Wege sich scheiden.
Es schreit der Alte: „Wie hast du gewählt? Was ist dein Ziel geworden?“
Der Jüngling ruft, dass es jauchzend gellt: „Mein Vater, ich reite nach Norden! “